2 - Große Straße 1
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Im Mittelalter bis in die Neuzeit war der der Stadtmauer vorgelagerte Bereich nicht mit Häusern bebaut. Diese hätten Angreifern sonst Schutz vor Pfeil und Bogen o-der Armbrüsten der bewaffneten Verteidiger geboten. Im 19. Jahrhundert hatten die alten Verteidigungsanlagen ihre Funktion verloren. Als 1893 eine Kleinbahn vom Bahnhof der Ostbahn bis zum Bahnhof in der Walkmühlenstraße eröffnet wurde, kamen vermehrt Ausflügler aus dem nahen Berlin nach Strausberg. Für sie entstand im Bereich der Großen Straße 1 die zweigeschossige Ausflugsgaststätte „Zur Fähre“ mit einem großen vorgelagerten Biergarten. Die Einrichtung hatte über alle Zeitläufte Bestand, auch wenn das Renommee zu DDR-Zeiten nicht das Beste war und manch Besucher ihr den unfreundlichen Beinamen „Zum dreckigen Löffel“ gab.
Im Zuge der Kreisreform entstand 1993 aus den drei Kreissparkassen Strausberg, Seelow und Bad Freienwalde die Sparkasse Märkisch-Oderland. Als neuer Sitz wurde in den neunziger Jahren die Fläche vor der Stadtmauer, die an das bisherige Sparkassengrundstück Große Straße 1 grenzte, auserkoren. Der Abbruch der historischen Gaststätte und der große Neubau am Altstadteingang Ende der 1990er Jahre waren nicht unumstritten. Heute befindet sich im Erdgeschoss des Sparkassengebäudes wieder eine Gaststätte. Besonders beliebt bei Einwohner und Besuchern ist wie eh und je der Biergarten zur Großen Straße.